Dornröschenschlaf

Es war bequem in dem Schloss, das wir uns gebaut haben. Umgeben von einer Hecke aus Konsum, Sicherheit und dem ständigen Rauschen der Ablenkung, ließen wir uns in einen tiefen Schlaf fallen. Man sagte uns, draußen lauere die Gefahr – also blieben wir drinnen, im „seelenlosen Haus“. Doch der Preis für diese Ruhe war hoch: Wir haben aufgehört, wirklich zu fühlen.

Mit seiner neuen Single „Dornröschenschlaf“ hält Codewald unserer Zeit den Spiegel vor. Der Song nutzt das bekannte Märchenbild, dreht es aber entscheidend um: Hier geht es nicht um Nostalgie, sondern um die bittere Erkenntnis, dass die Dornen mittlerweile nach innen wachsen und uns die Luft zum Atmen nehmen.

Doch genau an diesem Punkt kippt die Stimmung – von der Beklemmung in die Befreiung. „Dornröschenschlaf“ ist kein Klagelied, sondern eine Hymne an die Selbstermächtigung. Der Song bricht radikal mit dem alten Märchen-Narrativ: Es kommt kein Prinz, um uns zu retten. Es gibt keinen Retter von außen. Wir sind es selbst, auf die wir gewartet haben.

„Wir übernehmen jetzt selber die Hauptrolle“

Der Sound trägt diese Botschaft: Treibend, klar und voller Energie beschreibt Codewald den Moment, in dem wir uns den Schlaf aus den Augen reiben. Das Licht mag grell sein, die alte Welt mag zerfallen, aber der Blick nach vorn ist voller Hoffnung. Es ist Zeit, die Verantwortung zurückzuholen.

„Das große Erwachen, es hat längst begonnen“

Ein Song für alle, die spüren: So wie es war, kann es nicht weitergehen. Und das ist auch gut so.